Heylama ist eine Online-Plattform, welche sich als Ziel gesetzt hat Sprachkenntnisse durch interaktive Übungen zu verbessern oder neu zu erlernen. Die beiden Gründer Sherzod Abdujabborov und Daniel Borufka bieten mit Heylama die Möglichkeit sich Sprachen mit einem Sprachtrainer oder mittels individuellem Unterricht anzueignen. Die speziell entwickelte künstliche Intelligenz und das damit verbundene maschinelle Lernen sorgt dafür, dass Lehrinhalt perfekt auf die lernende Person abgestimmt wird.
Das interview
Hallo Sherzod, wann und wie bist du auf die Idee von Heylama gekommen?
Als ich nach Deutschland gekommen bin, habe ich mit unterschiedlichen Apps angefangen, Deutsch zu lernen. Allerdings habe ich nach einigen Wochen noch immer kaum Sätze sagen können und hatte Schwierigkeiten mich bei Behörden oder im Gespräch mit anderen zu verständigen. Durch meine geringe Lernentwicklung mit den vorhandenen Apps hatte ich dementsprechend wenig Selbstvertrauen beim Reden. Ich habe mir Gedanken gemacht, wie man effektiver Sprachen lernen kann und wie sich Selbstvertrauen sowie Sicherheit beim Sprechen entwickelt. Für mich war klar, dass eine App, bei welcher ein Lehrer unterstützt zum größerem Erfolg führt.
Was waren deine größten Ängste und Bedenken?
Da ich nicht in Deutschland aufgewachsen bin, sind bürokratische und behördliche Abläufe und Prozesse für mich sehr anspruchsvoll und kompliziert. In diesem Zusammenhang gibt es viele Regeln, welche beachtet und berücksichtigt werden müssen. Bei der Entstehung und Entwicklung von Heylama war es wichtig, einen Überblick zu behalten und somit für das richtige Problem eine entsprechende Lösung zu finden. In diesem Zusammenhang ist es wichtig, dass die angebotene Lösung überhaupt das bestehende Problem löst. Außerdem hat das Fundraising, also die Beschaffung liquider Mittel eine große Herausforderung mit sich gebracht, weil ich – wie viele Dinge bei der Gründung meines Start-ups – zum ersten Mal gemacht habe.
Was waren die größten Fehler, die du vor oder während der Gründung gemacht hast?
Es ist einfach im Nachhinein zu sagen, was nicht gut geklappt hat oder was man hätte besser machen können oder müssen. Die Dinge passieren aber oft wie sie passieren und das ist (meistens) gut so. Während der Entwicklung von Heylama haben wir unterschiedliche Hypothesen und Funktionen ausprobiert und natürlich wäre es hilfreich gewesen, einige nicht machen zu müssen. Letztendlich haben aber alle Versuche bei uns zu einer Lernerfahrung geführt, auf welche wir aufbauen konnten oder wir haben nochmal einen neuen Ansatz ausprobiert können. In dem Sinne gibt es für mich kein richtig oder falsch. Die Dinge, die nicht gut geklappt haben oder Fehler, die gemacht wurden, sehe ich als Learnings und wachse daran. Wichtig ist, Unterstützung zu bekommen oder danach zu fragen. Beim Gründungsprozess von Heylama hat Antler z.B. geholfen, Kontakte zu knüpfen und erste Prozesse voranzutreiben.
Wie hat dich nxt milestone unterstützt und dir geholfen?
nxt milestone hat mein Interesse geweckt, weil es von Freunden empfohlen wurde und u.a. bei der Gewinnung von öffentlichen Fördermitteln unterstützt. Viele Gründer sind in der Technologiebranche zu Hause oder arbeiten produktorientiert, darunter auch wir. Dementsprechend sind wir keine Experten auf dem Gebiet der Finanzplanung oder der Businessmodelle. nxt milestone hat uns bei der Erstellung der Unterlagen und dem Antrag für den Gründungsbonus unterstützt. Der hierdurch erhaltene Mehrwert hat definitiv die Kosten übertroffen.
Was ist ein Fuck-up für dich?
Eine Firmengründung steht im direkten Zusammenhang mit einer Bank und damit verbundenen Firmenkonto. Zu Beginn der Unternehmung hat es mehrere Monate gedauert bis wir ein Konto eröffnen konnten, Fördermittel empfangen, Personal bezahlen und somit das Projekt weiter vorantreiben. Man benötigt also oft sehr viel Geduld und einen langen Atem, wenn es um die Umsetzung relevanter Schritte geht.
Was war euer größstes fuckup?
Das größte Fuck-up war für die Akquise von Risikokapital. Business Angels anzusprechen und von der eigenen Geschäftsidee zu überzeugen, gestaltete sich überaus schwierig. Es ist ein ständiger Lernprozess, in welchem man viel Zeit und Geduld benötigt. Die Bürokratie in Deutschland für diverse Abläufe ist eine ständige Herausforderung. Alleine die Erteilung einer Umsatzsteuernummer kann Wochen dauern und den Firmenstart stark verzögern. Außerdem wird das Bild vom Gründen in den Medien oft zu stark glorifiziert. Es wird wenig darüber gesprochen, wie anstrengend der gesamte Prozess ist und wie viel Einsatz es kostet. Gerade der Vergleich mit anderen Start-ups in den Medien, welche Millionensummen einsammeln, führt zur Demotivation. Ein gutes Team an meiner Seite und der Fokus auf das eigene Vorhaben haben mich immer wieder geerdet und eine positive Unternehmensentwicklung möglich gemacht.
Selbständig, nicht alleine!
PHILIPP DYCZEK
CEO @ Prucina
120.000 € Kreditfinanzierung für ein Amazon FBA Modell. Erfahre, wie der Gründer Philipp seine FBA Marke erfolgreich gemacht hat.
Dank Innovation und einem ausgefeilten Business- und Finanzplan zur 50.000 € Gründungsbonus Förderung. Im Interview erzählt der Gründer Bahadir Efeoglu mehr über seine Gründerfahrungen in Deutschland.
Von einer Idee zur einer voll funktionierenden Plattform - Mit mytayls hat Gründerin Anne Marschner eine Plattform geschaffen, welche Hundetrainer und Hundebesitzer zusammenbringt.